Bis vor wenigen Jahren stellte die Villeroy & Boch AG, Mettlach, an ihrem historischen Stammsitz im Rollingergrund in Luxembourg Stadt keramische Produkte her. Die industrielle Produktion reicht an diesem Standort bis in das 17. Jahrhundert zurück. Die Hallen des Werkes I entwickelten sich nach und nach aus einem alten Kern heraus durch wiederholte Um- und Anbauten. Hierzu musste der Talgrund des Mühlenbaches in erheblicher Mächtigkeit aufgeschüttet werden, der Bach wurde in einen unterirdischen Kanal verlegt.

Das jüngere Werk II wurde in den 80er Jahren am Standort einer zuvor abgetragenen Werksdeponie errichtet. Ein Teil der vor Ort verbliebenen mineralischen Ablagerungen bildete die Baufläche für die neue Werkshalle.

Im Jahr 2007 wurde zunächst die Produktion in Werk I beendet, 2010 musste dann auch Werk II stillgelegt werden. Für die Fläche des Werkes I ist eine Folgenutzung mit Wohnbebauung vorgesehen, zu Werk II stehen abschließende Entscheidungen noch aus.

Nach Aufgabe der industriellen Produktion musste für beide Werksteile eine förmliche Stilllegung nach dem Commodo-Gesetz in die Wege geleitet werden. Diese beinhaltet eine systematische Altlastenuntersuchung des Untergrundes durch ein bei der Umweltverwaltung akkreditiertes Büro (organisme argéé). Ebenso war die Gebäudesubstanz für den späteren Rückbau auf entsorgungs- und für den Arbeitsschutz relevante Materialien zu untersuchen.

Die Villeroy & Boch AG betraute WPW mit dieser Aufgabe. Diese Sachverständigentätigkeit fand ihren vorläufigen Abschluss in der Vorlage von Sanierungsplänen zur Wiederherstellung des Geländes in beiden Werksteilen für die geplante Folgenutzung.