Bis in die 60er Jahre hinein befand sich in zentraler Ortslage von Junglinster ein großes Sägewerk (Scierie Clement) mit umgebenden Flächen zur Lagerung der Hölzer. In dem Werk wurden unter anderem auch Schwellen für die Eisenbahn in Teerölbädern imprägniert. Im Kataster der Umweltverwaltung ist das Areal als Altlastverdachtsfläche registriert.

Nach Abriss der oberirdischen Anlagen wurden die Flächen des ehemaligen Betriebsgeländes in den letzten Jahrzehnten überwiegend als Fußballfeld, PKW-Parkplatz und Grünanlage genutzt. Die Gemeinde betreibt nun die Erschließung für eine Wohnbebauung. Der in einer Betonröhre kanalisierte Bachlauf soll freigelegt werden und als Wasserband in die Grünanlage integriert werden.

Für die Änderung des Bebauungsplans war nach dem Commodo-Gesetz am ehemaligen Sägewerksstandort eine systematische Altlastenuntersuchung durchzuführen. Hiermit wurde die WPW GEOCONSULT Luxembourg S.à r.l. als „organisme agréé“ im Tätigkeitbereich E 5 durch den Service Technique der Gemeinde Junglinster beauftragt.

In Zuge einer Historischen Recherche wurden die nutzungsbedingten Gefährdungspotentiale aufgezeigt und ein entsprechendes Untersuchungsprogramm ausgearbeitet. Die „Orientierende Altlastenuntersuchung“ wies großflächig sanierungsbedürftige Geländeauffüllungen mit Abbruchmassen nach. Es wurde ein Sanierungsplan aufgestellt, der die vollständige Beseitigung der künstlichen Geländeaufschüttungen vorsieht, mit dem Ziel, die Grundstücke „altlastenfrei“ an zukünftige Bauherren übergeben zu können.